Das Thema Mobilität ist mit der Stadt- und Wohnbaulandentwicklung über das Stichwort "Erreichbarkeit" eng verknüpft. Eine hohe Verkehrsbelastung und insbesondere der Autoverkehr bzw. das Pendeln wird von den Menschen als großer Stressfaktor wahrgenommen. Wie können daher im Zuge von Wohnbauprojekten die Mobilitätsbedingungen verbessert werden? Wie lassen sich die Potenziale neuer Mobilitätsangebote (z.B. E-Mobilität, Car-Sharing, Radschnellwege, ÖV-Verknüpfungen) ausschöpfen? Sofern der Ausbau von Verkehrsinfrastruktur notwendig wird, wie lässt sich diese verträglich in Stadt und Land einfügen? Wie gehen die Kommunen mit Klimaschutz und Klimaanpassung angesichts von hohen Feinstaub-Belastungen, Lärm und Flächeninanspruchnahme des ruhenden Verkehrs um? Hier setzt das Land mit der Hessenstrategie Mobilität 2035 an und möchte Städte und ihre Umlandgemeinden bei der Entwicklung integrierter Konzepte unterstützen.
Hessenstrategie Mobilität 2035
Mit der Hessenstrategie Mobilität 2035 möchte das Land die Mobilität von Menschen und Gütern ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltig gestalten. Bis zum Jahr 2050 soll Hessen klimaneutral unterwegs sein. Ziel ist ein digital vernetztes Verkehrssystem, das jeden jederzeit schnell und umweltschonend ans Ziel bringt. Dieses System nutzt alle Verkehrsträger und verknüpft sie auf intelligente Weise, so dass die Bürgerinnen und Bürger das nach Zweck, Zeit und Ziel jeweils geeignete wählen können. Ein solches System verlangt eine intelligente und leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur, innovative Mobilitätskonzepte und alternative Antriebe. Ebenso erfordert es bessere Bedingungen für Fuß- und Radverkehr, was wiederum der Lebensqualität im urbanen Raum dient. Die Hessenstrategie Mobilität 2035 widmet sich all diesen Themen und schafft eine Plattform für Wissensvermittlung und Austausch zwischen Staat, Wirtschaft, Wissenschaft und Öffentlichkeit.
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Weitere Informationen zu Mobilität in Hessen finden Sie auf der Internetseite des Hessischen WirtschaftsministeriumsÖffnet sich in einem neuen Fenster und im Portal Mobiles Hessen 2020Öffnet sich in einem neuen Fenster.
Projekt »Bundesweites Netzwerk Wohnen und Mobilität«
Der VCD e.V. greift das Themenfeld erneut auf und knüpft mit seinem neuen Projekt "Bundesweites Netzwerk Wohnen und Mobilität" an den erfolgreichen Vorgänger "Wohnen leitet Mobilität" an. Das Projekt startete am 1. Mai 2020 und wird im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) vom Bundesumweltministerium gefördert.
Zentrales Anliegen ist, am Wohnstandort den Zugang zu klimaverträglichen Verkehrsmitteln zu erleichtern: Die Bewohnerinnen und Bewohner sollen mindestens ebenso bequem auf Fahrrad, Bus oder Sharing-Angebote zugreifen können wie bisher auf den privaten Pkw. Oft sind es infrastrukturelle Voraussetzungen, die davon abhalten, häufiger zu Fuß, mit dem Rad oder dem ÖPNV statt mit dem eigenen Auto unterwegs zu sein. Ein gutes Wegenetz für den Fuß- und Radverkehr, Radabstellanlagen, eine zu Fuß schnell erreichbare Bushaltestelle, das Bereitstellen neuer z. B. gemeinschaftlich organisierter Mobilitätsangebote können wirkungsvolle Anreize schaffen.
Das Projekt richtet sich vorrangig an die Wohnungswirtschaft, Kommunen, Mobilitätsdienstleister und Verkehrsunternehmen sowie Stadtplanerinnen und Stadtplaner und Architektinnen und Architekten. Umfangreiche Beratungsangebote, die Vernetzung der Akteure und die Initiierung konkreter Kooperationen sollen intelligente Mobilitätskonzepte im Bestand und im Neubau implementieren und die Umsetzung von Maßnahmen vor Ort anstoßen.
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In der Projektregion HessenÖffnet sich in einem neuen Fenster kooperieren die Stadt Darmstadt, die Stadt Ginsheim-Gustavsburg und die Hochschule Rhein-Main, sowie das FZ-NUM, der ADFC Hessen e.V. und der Regionalverband FrankfurtRheinMain mit dem VCD, um das Zukunftsthema Wohnen und Mobilität voranzutreiben.
Forschungsprojekt "Aktive Mobilität in städtischen Quartieren"
Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hat im Rahmen des Forschungsprojektes „Aktive Mobilität in städtischen Quartieren“ die Förderung von Fuß- und Radverkehr durch systematische Ansätze auf Quartiersebene untersucht. Dafür ergriffen die Kommunen Aachen, Kiel, Köln und Leipzig über 5 Jahre Maßnahmen zur Stärkung der Multimodalität, der Aufenthalts- und der Lebensqualität in den Quartieren.
Das Projekt lieferte sowohl Erkenntnisse auf prozessualer Ebene als auch zur Wirkung einzelner Instrumente. Durch den experimentellen Charakter etlicher Maßnahmen sammelten alle beteiligten Akteure wertvolle Erfahrungen, die auch über die Modellvorhaben hinaus der Förderung von Fuß- und Radverkehr dienen.
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