Städterankings ermitteln regelmäßig die lebenswerten Städte. Kriterien sind dabei meist nicht nur die Wohnsituation, sondern u.a. auch ökonomische Bedingungen, Gesundheitsversorgung, Schulsystem, Zustand der Umwelt, Infrastruktur, Freizeitangebote wie Kino, Theater und Sport u.v.m. Was für lebenswerte Städte gilt, trifft auch auf Stadtquartiere zu. Das Quartier ist neben der Familie bzw. der eigenen Wohnung der Raum für soziales Zusammenleben und für nachbarschaftliches Miteinander. Lebenswerte Städte und Quartiere weisen in der Regel gewachsene, den Bedürfnissen der Bewohnerschaft entgegenkommende Strukturen auf, sei es bei der Versorgung, bei der Mobilität oder im öffentlichen und halböffentlichen Raum. Bauliche und soziale Gesichtspunkte spielen auch hier eine genauso wichtige Rolle wie klimatische und energetische sowie kulturelle, ökologische und wirtschaftliche Aspekte.
Auf Bundesebene befasst sich die Initiative "Nationale Stadtentwicklungspolitik" des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) mit dem Thema "Stadtentwicklung / Quartiersentwicklung“. Das Magazin stadt:pilotÖffnet sich in einem neuen Fenster kommuniziert die Pilotprojekte der Initiative. Sie gelten als besonders innovative Beispiele aktueller Stadtentwicklung.
Der Grundsatz einer nachhaltigen Stadtentwicklung bestimmt die Städtebaupolitik in Deutschland. Dies gilt für alle Planungs- und Handlungsebenen des Städtebaus - von der kleinteiligen Stadterneuerung bis hin zur interkommunalen Zusammenarbeit von Städten und Gemeinden in einer Region. Nachhaltige Stadtentwicklung gelingt insbesondere dann, wenn die Dimensionen sozial, wirtschaftlich, ökologisch sowie kulturell und institutionell so zusammenwirken, dass aus dem verantwortlichen Umgang mit den vorhandenen Ressourcen ein fairer Konsens zwischen den Interessen der heutigen und der künftigen Stadtmenschen erwirkt wird. Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)Öffnet sich in einem neuen Fenster befasst sich im Rahmen seiner wissenschaftlichen Beratungskompetenz mit den zahlreichen raumrelevanten Facetten der Stadtentwicklung.
Nachhaltige Stadtentwicklung in Hessen
In Hessen gibt das Portal Nachhaltige Stadtentwicklung einen Überblick über die hessische Stadtentwicklungspolitik, die auf eine nachhaltige und integrierte Entwicklung aller Städte und Gemeinden als Orte zum Leben, Wohnen, Arbeiten und Erholen zielt. Mit einer Reihe von Programmen und Initiativen unterstützt das Land die Kommunen bei der Entwicklung und dem Erhalt der örtlichen, teils historischen Strukturen. Zu diesen zählen neben reinen Landesmitteln auch Bund-Länder-Programme und EU-Förderung.
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Potenziale von Kleinstädten
Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt-und Raumforschung (BBSR)Öffnet sich in einem neuen Fenster bietet eine Fülle von Informationen zum Thema Stadt- und Quartiersentwicklung. Die "Sonderveröffentlichungen" befassten sich 2016 mit Themen wie Innenstadt, Smart Cities, Freiraum, Mobilität, Klima u.v.m. Aktuell ist die Kleinstadt als attraktives Lebensumfeld im Fokus der BBSR gerückt. Im ExWoSt-ForschungsfeldÖffnet sich in einem neuen Fenster wird die besondere räumliche Bedeutung von Kleinstädten in peripheren Lagen mit ihren speziellen wirtschaftlichen, demografischen und sozialen Rahmenbedingungen beleuchtet. Modellhaft werden in acht Kleinstädten Entwicklungspotenziale aufgedeckt und Zukunftsstrategien entwickelt. Die Modellvorhaben stehen stellvertretend für 917 peripher gelegene Kleinstädte bundesweit.