Die Vorteile von „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“ liegen in der Vermeidung von Landschaftseingriffen und bieten die Möglichkeit, bereits vorhandene Infrastruktur zu nutzen bzw. besser auszulasten. Potenziale für den Wohnungsbau im Innenbereich können aus sehr unterschiedlichen städtebaulichen Situationen ergeben. Zu nennen sind z.B. die Schließung von Baulücken, die Ergänzung von Bestandsgebäuden durch Anbauten und Aufstockungen, die Nachverdichtung von Geschosswohnungsbau-Siedlungen der 60er Jahre u.a. Aber auch die Umwandlung von bisher nicht zu Wohnzwecken genutzter Immobilien und die Entwicklung von Konversionsflächen im Innenbereich mit ehemals militärischer oder gewerblicher Nutzung gehören dazu.
Im Zuge der Innenentwicklung bzw. Nachverdichtung sollte zudem überprüft werden, mit welchen flankierenden Maßnahmen in Bezug auf Freiraum, Klima, Energie, Mobilität oder soziale Infrastruktur das betroffene Quartier insgesamt aufgewertet werden kann – auch, um ein Angebot an die Nachbarschaft zu machen, deren Situation sich evtl. durch die Baumaßnahmen verschlechtern könnte.
Zahlreiche allgemeine Informationen zum Thema Innenentwicklung und Flächenrecycling sowie Publikationen, Instrumente und Links stellt das UmweltbundesamtÖffnet sich in einem neuen Fenster zur Verfügung.
Zentrale Stellschrauben für die Bereitstellung von zusätzlichem Wohnraum im Rahmen der Innenentwicklung sind die Mobilisierung und die erhöhte Ausnutzung von Grundstücken. Die Hemmnisse dabei sind jedoch zahlreich, z.B. nicht verkaufs- oder investitionsbereite Eigentümer, schwierige Grundstückszuschnitte oder ungünstige bauordnungsrechtliche Rahmenbedingungen, politische Abwägungsprozesse, vielfältige Akteursinteressen und Widerstände aus der Nachbarschaft.
Mehrere Arbeitshilfen und Leitfäden unterstützen hessische Kommunen bei der umfassenden Mobilisierung dieser Potenziale. Informationen und Planungshilfen zur Ortsinnenentwicklung finden Sie auch auf der Homepage des
Hessischen Städte- und Gemeindebunds (HStGB)Öffnet sich in einem neuen Fenster.
Das Kompetenzzentrum für Innenentwicklung der TU DarmstadtÖffnet sich in einem neuen Fenster, im Fachgebiet Landmanagement (Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften) hat es sich zur Aufgabe gemacht, Städte und Gemeinden bei der Entwicklung, Einführung und Durchführung von Prozessen der Innenentwicklung zu unterstützen. So werden den Kommunen Ergebnisse aus Forschungsprojekten zur Verfügung gestellt und Weiterbildungsmaßnahmen angeboten.