Ökosiedlung Friedrichsdorf

Quartiersentwicklung und Verdichtung

In den hier aufgeführten Beispielen steht nicht das Einzelgebäude, sondern das gesamte Quartier bzw. die Siedlung im Fokus eines innovativen Konzepts, welches sich wiederum mit vielerlei Aspekten, z.B. Nutzungsmischung, Erdgeschosszonen, Freiraum, Denkmalschutz, Bürgerbeteiligung u.v.m. intensiv auseinandersetzt.

Das Portal „siedlungen.eu“ informiert über Nachhaltige Siedlungen und Stadtquartiere in Europa.
„sdg21“ steht für „sustainable development goals“, die Zahl für das 21. Jahrhundert. Die sustainable development goals 2030 wurden 2015 auf der UN-Nachhaltigkeitskonferenz in New York von allen Staaten der Welt beschlossen. Die Projektdatenbank, mit derzeit mehr als 230 nachhaltigen Siedlungen, Quartieren und Modellgebäuden bietet dazu Lösungen an. Auch für Hessen sind Siedlungsprojekte und Modellgebäude im PortalÖffnet sich in einem neuen Fenster verzeichnet.

Gute Beispiele datieren dabei nicht immer aus der jüngsten Zeit. So hat die Stadt Kassel mit der Documenta Urbana im Jahr 1982 auf der "Dönche" Wohnungsbau geschaffen, der damals als Gegenentwurf zur Monotonie des Massenwohnungsbaus zu verstehen war. Junge Architekturbüros hatten 1982 in Kassel die Chance ihre Ideen - bewohnbare Treppenhäuser, komplexe Grundrisse, begrünte Dachterrassen, organische Wegeführungen im Außenbereich u.v.m. - umzusetzen. Im Februar 2017 erinnert die Redaktion der "Bauwelt" daran: Zitat: "Es entstand eine soziale Architektur, die bis heute ihresgleichen sucht – höchste Zeit für eine Wiederentdeckung"Öffnet sich in einem neuen Fenster.

Gute Beispiele

In Friedrichsdorf entsteht am Rand der Kernstadt bis 2024 in zwei Bauabschnitten auf 70.000 qm ehemals kommunaler Fläche ein neues Wohnquartier mit einer klaren, ökologisch nachhaltigen und sozialen Orientierung.

Das Wohnquartier Liebighöfe in Aschaffenburg entstand als Ergebnis eines nichtoffenen Wettbewerb im Rahmen des Modellbauvorhabens „IQ Innenstädtische Wohnquartiere“. Es hat eine Vorbildfunktion für den Neubau von gefördertem Wohnraum in Bayern.

Unter dem Namen „Wohnen am Verna-Park“ ist es in Rüsselsheim gelungen, ein innenstadtnahes Quartier fertigzustellen, das sich städtebaulich und architektonisch behutsam in das Umfeld einfügt und bezahlbares Wohnen ermöglicht. Der aus einem Wettbewerb hervorgegangene Entwurf des Münchener Architekturbüros Baur & Latsch umfasst sieben Häuser mit insgesamt 50 Ein- bis Vierzimmerwohnungen für Studierende, Pendler, Senioren und Familien sowie eine Gewerbeeinheit.

Die rund 15.000 qm umfassende Fläche der ehemaligen Martini-Brauerei im Kasseler Vorderen Westen wird zu einem neuen Quartier entwickelt. Der Stadtteil, seit 1885 Brauereistandort, ist durch gründerzeitliche Strukturen geprägt, an die das Quartier städtebaulich und und von der Gestaltung des Freiraums her anknüpft. Bushaltestelle, Straßenbahn und Hauptbahnhof sind fußläufig erreichbar, ebenso eine lebhafte Geschäftsstraße. Neue Nahversorgungseinrichtungen sind am Quartiersrand geplant.

Im Rahmen ihres Inklusionsauftrags gibt die Nieder-Ramstädter Diakonie (NRD) einen Teil ihres Zentralgeländes auf, um ihre Angebote zu regionalisieren und Menschen mit Behinderung besser in die Gesellschaft zu integrieren. Das ehemalige Zentralgelände mit dem Teilgebiet Dornberg rund um den Fliednerplatz wird daher in ein Wohnquartier mit Nahversorgungsangeboten umgewandelt.

In einer bestehenden Wohnsiedlung aus den Sechzigerjahren ist in einer Nachverdichtung ein neues Wohnquartier für 90 Bewohner entstanden. Anstelle eines maroden Wohngebäudes mit 16 einfachen Wohnungen wurden zwei neue identische Häuser mit insgesamt 32 Wohnungen eingefügt.